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Gehrihore & Ärmighore

Hiking/Trekking
T3-T5
Date of tour
27.6.2020
Tour started at
07:39
Tour finished at
14:54
Active time in hours
7 hrs
Distance in km
19.7 km
Ascent
1960 m
Descent
1960 m
Lowest point
969 m
Highest point
2744 m
mountain
Gehrihore 2130 m
Ärmighore 2742 m
ridge
Rüederigsgrat
Giesigrat 2245 m
building
Grathütte 2092 m
city/place
Kiental

Da ich nicht mit dem DAV mitkonnte, weil ich dummerweise den Sprit in meinem Auto morgens um 4:30 Uhr auf dem Weg nach Steinen leer gefahren hatte und dann vom ADAC abgeschleppt werden musste, entschied ich mich, eine Anti-Frust-Alternativtour zu unternehmen und dachte gleich wieder an das schöne Kiental, in dem immer noch ein paar Gipfel "offen" sind.

Auf dem Gehrihorn war ich zwar schon, aber damals im Nebel konnten wir nichts sehen - deshalb ein neuer Versuch. Leider ist der Sessellift Ramslauenen wohl nicht mehr in Betrieb (lohnt sich nicht mehr), somit müssen nun auch die ersten 500 Höhenmeter zu Fuss überwunden werden (oder man fährt mit dem Auto zum Restaurant an der Bergstation... aber wir sind ja Bergsteiger!).

Da ich alleine war und mich niemand bremste, hatte ich die 1200 Höhenmeter aufs Gehrihorn nach zwei Stunden geschafft, und da ich früh loskam, war ich um 10 auf dem Gipfel.

Aber: Hinter dem Gehrihorn gehts weiter! Und zwar hatte ich auf der Karte im Vorfeld schon das ins Kiental mit einer senkrechten Wand abbrechende Ärmighorn gesehen: Da gehen keine offiziellen Wanderwege rauf und Berichte schreiben von T5-Gelände. Wenn ich alleine unterwegs bin, bin ich normalerweise vernünftiger. Also entschied ich mich, einfach mal in die Richtung zu gehen, das wechselhafte Wetter zu beobachten und dann vor Ort zu entscheiden.

Der Weg am Giesigrat entlang zum Ärmigchnubel ist sehr schön. Tolle Gegend! Es ist überwiegend T3-Gelände. Der Abstieg vom Gehrihorn auf den weiterführenden Wanderweg würde ich als T4 einstufen. Stellenweise sind die abschüssigen Passagen des Grates mit einem Drahtseil versichert - was vor allem bei Nässe sehr hilfreich ist.

Als ich über die Schutthalde hinter dem Ärmigchnubel ging, kamen einige Berggänger vom "Hore" herunter und meinten, alles sei problemlos zu begehen. Das Wetter hielt sich sehr gut, und so beschloss ich, den Felsklotz zu erklimmen.

Der Weg nach oben ist nicht immer 100% klar, aber man findet seinen Weg durch die schuttigen Passagen. Ab und zu muss man etwas aufpassen - wenn es geregnet hat, würde ich da nicht hoch. Ganz oben dann steht man vor einer Wand, auf die ein blauer Pfeil gemalt ist, der nach oben zeigt. Da hoch!

Okay... lustigerweise war die Kletterei im 2. Grad für mich die Stelle, an der ich mich am sichersten gefühlt habe. Für mich als Kletterer und Hochtourengeher sind Felsen meine Heimat - da bin ich gefühlt sicherer unterwegs als auf matschigen/rutschigen Waldwegen.

Ich bin mehr geklettert als man hätte müssen, weil es so Spass gemacht hat. Oben auf dem Grat braucht es Trittsicherheit, da es auf beiden Seiten weeeit hinunter geht. Toller Gipfel & ein toller Berg!

Der Abstieg ist natürlich immer viel heikler als der Aufstieg, aber mit etwas Aufpassen hat auch das gut funktioniert. Viel schlimmer für meine Knie war es dann, die über 1900 Höhenmeter, die sich angesammelt hatten, wieder hinunter zu gehen.

Ich entschied mich für den Wanderweg östlich der Bachflue. Dieser wird offenbar nicht häufig begangen. Ich bin keinem einzigen Menschen begegnet, und ab und zu hab ich auch den Wanderweg verloren (oder er mich) und ich musste halb-heikel über Grashalden wieder zum Weg absteigen... Ansonsten ist der Weg der Hammer: Vom "alpinen", felsigen Teil bis zur Waldgrenze ist alles sehr wild und wirkt ursprünglich, der Wald ist dich bewachsen, und erst ganz unten wirds dann langweilig und sehr mühsahm, weil auch Passagen auf Strassen dazukommen bis zurück zur Talstation der Seilbahn.

Eine absolut lohnende, wenn auch sehr anstrengede Tour. Ärmighore: Done!

Blüemlisalp im Aufstieg
Blick ins obere Kiental
Das Gehrihorn
Weiterweg zum Ärmighorn
Das Gspaltenhorn
Giesigrat
Lurche in Paarungslaune
Beim Ärmigchnubel
Hoch über Schutt und Fels
Gipfelwand in Sicht - sieht schlimmer aus
Oben - Rückblick
Weiterweg zum Gipfel
Blick auf die Aufstiegsroute
Yeah!
Abstieg rechts von der Bachflue
Nochmal das Hore in ganzer Pracht
Und vom Parkplatz aus. Rechts die Bachflue
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c/o J. Hassler
Grienmattweg 1
CH-4410 Liestal
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