Aufstieg zur Cabane du Mountet
Was braucht ein Bergsteiger für eine perfekte Tour? Einen ordentlichen Zustieg, damit man am Abend müde ist, eine tolle Aussicht, damit man Gipfelsehnsucht entwickelt, aber vor allem braucht er ein gescheites Abendessen.
Der Zustieg von Zinal war okay. Zunächst geht es recht lang flach durch das Tal, dann steil in Serpentinen hinauf, gegen Ende auch durch immer anspruchsvolleres Gelände.
Die Ausblicke sind ebenso herrlich: Da scheint plötzlich der Gipfel des Weisshorns hinter den Bäumen hervor, der Grand Cornier immer direkt voraus, dahinter erscheint die mächtige Dent Blanche, und schliesslich geht man um eine Ecke und erlebt das vollständige Panorama von Zinalrothorn über Obergabelhorn bis zur Dent Blanche. Herrlich!
Und jetzt das Essen.
Zunächst kommt ein grosser Teller für 3 Personen. Couscous, Gemüse und 6 Möggelchen Fleisch. Aufgeteilt ergibt das 1/3 Teller pro Person. Nach drei Minuten: Leer gefuttert. Warten, bis alle anderen Tische auch was bekommen haben. Nachschlag bestellen. Nochmal ein Teller, noch weniger drauf, nochmal aufgeteilt. Zwei Minuten später: Nachschlag bestellen. Jetzt gibts fast kein Fleisch mehr. Eine Minute später: Nochmal Nachschlag bestellen? Jan geht, kommt zurück und meint, sie sei "not amused" gewesen. Seis drum, hauptsache satt - oder so halb. Zusammen mit dem Nachtisch hats dann gerade so gereicht und ganz gut geschmeckt hat es auch. Aber: So knausrig wie hier hab ich Abendessen auf SAC-Hütten selten erlebt.
In der Nacht schlafe ich schlecht. Immer wieder geht das doofe Bewegungsmelderlicht an und die Treppe zum Dachstock knarzt. Irgendwann nach Mitternacht schlafe ich 1-2 Stunden, dann klingelt um 2:15 Uhr unser Wecker. Los gehts!