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Norwegen - Im Land der Riesen

Jotunheimen - Etappe 3

Hiking/Trekking
T2
Date of tour
20.8.2019
Tour started at
10:12
Tour finished at
18:02
Active time in hours
7.8 hrs
Distance in km
18.3 km
Ascent
349 m
Descent
681 m
Lowest point
1093 m
Highest point
1677 m
building
Glitterheim 1390 m

Als ich morgens das Zelt aufmache, blicke ich direkt auf einen Regenbogen, der in voller Breite das Tal überspannt. Welch überwältigender Anblick! Es ist schweinekalt, es ist windig, es nieselt ein wenig, aber das entschädigt einfach für alles und gibt mir Energie, aufzustehen. Morgens aus dem warmen Schlafsack zu kriechen und die kalte Luft am Körper zu spüren, ist unangenehm und belebend zugleich, fast wie meine morgendliche kalte Dusche zuhause. Man ist dann jedenfalls wach!

Die Nächte sind kalt. Ich habe meine Ausrüstung nach Volumen und Gewicht zusammengekauft. Mein Schlafsack ist mit 7-11 Grad Komforttemperatur spezifiziert. In den meisten Nächten hier geht die Temperatur runter auf 5 Grad (im Zelt), in einer Nacht habe ich sogar 2 Grad. Mittlerweile liege ich voll angezogen im Schlafsack, so geht es irgendwie, je nach Wind. Das nächste Mal mit dickerem Schlafsack!

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, diese Etappe in der Variante über den Glittertinden zu nehmen, immerhin der zweithöchste Berg Norwegens. Aber das Wetter sieht nicht so toll aus, ausserdem bin ich mit Patrick unterwegs, und so beschliessen wir, den Weg „unten rum“ zu gehen.

Ich optimiere mein Frühstück: Statt nur Wasser an das Müsli zu schütten, gebe ich ein Kaffee-Milch-Pulver-Tütchen dazu. Das schmeckt schon weit leckerer, wenn man drauf achtet, nur wenig Wasser zu nehmen.

Nach dem Frühstück wird das Wetter immer besser. Wir sind noch etwa 1 Stunde entfernt von Glitterheim, einer der grossen Hütten des Norwegen Wandervereins, die auf unserem Weg liegen. Die Hütten sind ausgelegt für über 150 Gäste und bestehen meist aus mehreren Holzbauten. Ein Blick in die Schlafzimmer: Hier gibts sogar Doppelzimmer und nicht nur Massenlager.

Von Glitterheim geht es weiter am Fluss entlang, wo wir dem Gletscher immer näher kommen, dessen Zunge bis ins Tal auf 1500m kalbt. Ein faszinierender Anblick.

Dann geht es wieder hinauf: Durch Geröll wieder auf über 1600m. In dieser Höhe gibt es nicht mal mehr Sträucher, sondern nur noch Steine, hier meist aus Granit. Das macht die Landschaft alpin, aber auch etwas eintönig. Vor allem der Weiterweg zieht sich extrem. Durch ein unendlich scheinendes Geröllgelände geht es hinunter Richtung Spiterstulen.

Patrick will weiter nach Norden, während mich mein Weg gen Süden zieht, ich habe den nördlichsten Punkt meiner Tour erreicht. So trennen wir uns an einer Abzweigung und gehen von nun an wieder alleine weiter. War cool mit dir, Patrick! Vielen Dank für die gemeinsame Zeit!

Der Abstieg ist länger als ich zunächst gedacht habe. Meine Knie machen sich wieder bemerkbar - ein paar Schwachstellen hat man eben. Unten komme ich auf eine geteerte Strasse, Spiterstulen ist von Norden her mit dem Auto erreichbar. Einige fahren mit dem Auto bis kurz vor die Hüttensiedlung und errichten dort ihr Zelt. Ich finde einen schönen und vor allem ebenen Zeltplatz, zwar nah an der Strasse, aber perfekt gelegen, eine ein Kilometer von Spiterstulen entfernt. In einer Zone von 1km um die Hütten ist Zelten meist verboten, weil die Hütten auch eigene Zeltwiesen haben, die aber kostenpflichtig sind.

Morgen geht es auf den Galdhoppigen - wenn das Wetter passt!

Steht man da nicht gerne auf?
Der schönste Blick auf der Tour. Wahnsinn.
Die alte Hütte? :-)
Weiterweg über Holzplanken
Nah am Gletscher
Zeit fürs Buddy-Foto
Aufstieg auf den Pass
Oben wieder das Scheiden-Wollgras
Geröllig alpin
Es ist so endlos wie es aussieht
Blick nach links zu den Gletschern
Letztes Bild von Patrick - guten Weg!
Alone again
Abstieg nach Spiterstulen
Nicht der schönste Platz, aber schön eben
Creamy Pasta eher nicht so mein Ding
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