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Bietschhorn-Überschreitung

Baltschiederklause SAC

Hiking/Trekking
T3
Date of tour
21.9.2019
Tour started at
10:20
Tour finished at
15:33
Active time in hours
5 hrs
Distance in km
14 km
Ascent
1850 m
Descent
38 m
Lowest point
959 m
Highest point
2783 m
valley
Baltschiedertal
building
Baltschiederklause SAC 2783 m
city/place
Ausserberg
Baltschieder 658 m

Nach über drei Stunden im Zug kommen wir im Weiler Ausserberg an und gehen gemütlich los. Wir haben eine stramme Wanderung vor uns. 1900 Höhenmeter auf 14 km sind zu überwinden bis zur Baltschiederklause auf 2783 Metern Höhe. Angeblich der längste Hüttenweg der Schweiz!

Auf der Homepage der Hütte wird dem Wanderer der Weg schmackhaft gemacht. Er sei zwar lang, aber… „auch einer der schönsten und abwechslungsreichsten. Plätschernde Suonen, wunderbare Wälder, blumenreiche Alpweiden und zuoberst eine wilde Berglandschaft mit Gletschervorfeld und schroffen Gipfeln begleiten den Natur- und Bergfreund auf dem Weg zur Baltschiederklause.“

Und wie das stimmt! Kaum hat man die Kurve in das Baltschiedertal genommen, landet man auf einem schönen Weg den Wasserleitungen entlang. Manchmal sind es nur Bretter, die über felsige Abgründe gelegt wurden. Nicht sonderlich beeindruckend für Alpinisten, aber dennoch sehr schön und eine gute Einstimmung in das konzentrierte Gehen.

Durch einen Wald geht es weiter in offeneres Gelände. Vorne blitzt ein Berg auf, das Stockhorn. Ja, wir sind hier in einem Gebiet, in dem ganz viele Gipfel stehen, die irgendwo anders auch noch stehen. Neben dem Stockhorn (das andere steht am Thunersee und sieht von Norden tatsächlich ähnlich aus) gibt es noch ein Jägihorn (im Gegensatz zum Jegihorn über Saas, Klettern kann man hier auch sehr gut), ein Breithorn, ein Schilthorn und ein Rothorn!

Die ganze Verwirrung über die Namen der Berge tritt in den Hintergrund. Wir erreichen alpines Gletschergelände ohne Gletscher, und da, hinter dem Stockhorn, mischt sich plötzlich das Bietschhorn mit ein. Das Auge wandert vom Stockhorn über den Südostgrat hinauf bis hin zum Gipfel. Ein Hammer Blick!

Rechts davon, wir gehen direkt darauf zu, der rötliche Fels des Jägihorns, und wenn man genau hinschaut, thront da die Hütte oben auf dem Felsen. Jetzt sind es ja „nur“ noch 600 Höhenmeter. Damit einem das nicht zu schwer fällt, hat das Hüttenteam sich einiges einfallen lassen. Einen so schön und fantasievoll markierten Hüttenweg findet man bestimmt nirgendwo sonst. Sonnen, Smilies, motivierende Sprüche und sogar eine Getränkestation begleiten uns bis nach oben.

Als wir nach 5 Stunden an der Hütte ankommen, kommt Jolanda Stettler heraus und begrüsst uns persönlich. Es geht nicht lange und wir sind bereits verliebt in diese gemütliche Behausung. Nur 15 Übernachtungsgäste sind heute da. Man sei eigentlich nie ausgebucht, der lange Hüttenweg schrecke vermutlich viele ab - aber hier kriegt man immer noch was, wenn man woanders nicht mehr unterkommt.

Und was man hier bekommt: Jolanda schaut, dass es allen gut geht. Da wir die einzigen Bietschhorn-Aspiranten sind und am frühesten raus müssen, gibt sie uns ein ganzes Zimmer für uns alleine. Das Abendessen ist reichlich und schmeckt herrlich. Und danach setzt sich Jolanda zu jedem an den Tisch, gibt Tips, und macht eine Frühstückszeit aus. Uns interessieren besonders die Verhältnisse am Firngrat. Da hat sie Neuigkeiten: „Erst gestern“ seien die Felsen neben dem Grat von Bergführern von viel losem Geröll befreit und mit Bohrhaken und einer Sicherungsstange versehen worden. Das freut uns sehr, denn Klettern im Fels fühlt sich bei solchen Verhältnissen doch wesentlich besser an als das Begehen einer steilen Eisflanke.

Um Neun sind wir im Bett. Es ist noch etwas unruhig, bis alle schlafen. Um 3 Uhr wird der Wecker klingeln. Jan träumt davon, dass vier Eisschrauben nicht reichen, um den Firngrat ausreichend abzusichern, und was in meinem Kopf vor sich geht, will ich gar nicht erwähnen. Die Wetteraussichten sind nicht besonders gut, aber tendenziell in den letzten Stunden besser geworden. Aber wird das wohl reichen für so eine lange Tour?

An den Wasserleitungen entlang
Stockhorn voraus
Kletterfelsen
Nettes Häuschen
Das Gelände öffnet sich
Wer entdeckt die Hütte?
Da hat sich jemand ...
... beim Malen ausgetobt :-)
Das Bietschhorn kommt um die Ecke
Rivella tanken für den Schlussaufstieg?
Südostgrat links, Ostsporn in der Mitte
Die Motivationssprüche tun gut
Die Baltschiederklause
Den Dom als höchsten Punkt immer im Blick
Unser Privatzimmer
So schön hier
Morgen!
Wo er wohl hinschaut?
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