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Allalinhorn - Hohlaubgrat

Allalinhorn via Hohlaubgrat

Mountaineering/Alpine
WS+
Date of tour
31.7.2021
Tour started at
04:46
Tour finished at
11:51
Active time in hours
7.1 hrs
Distance in km
7.1 km
Ascent
1171 m
Descent
749 m
Lowest point
2909 m
Highest point
4027 m
mountain (alpine)
Allalinhorn 4027 m
Mittelallalin 3456 m
glacier
Hohlaubgletscher
Feegletscher
place
Britanniahütte 3030 m

Nach einem gemütlichen Frühstück um 4 Uhr geht es kurz vor 5 Uhr los: Zunächst im Fels vorsichtig hinunter auf den Gletscher, der in dieser Höhe noch komplett schneefrei ist. Steigeisen & Seil, und los gehts!

Ein paar Spalten umgehend geht es zunächst sanft, dann steiler ansteigend den Grat hinauf. Zwischendurch ist es etwas eisig, wir müssen die Steigeisen gut setzen. Doch immer wieder legt sich das Gelände nach den Aufschwüngen zurück. Der Grat ist weit weniger steil als er auf den ersten Blick wirkt.

Obwohl der Weg relativ klar wirkt, muss man zwischendurch entscheiden, welche Linie man verfolgt. Wir entscheiden uns für die Variante näher am Grat. Dennoch ist man fast nie an der Gratkante unterwegs, die Spur ist immer recht weit unterhalb davon. Zwischen den Felsen hindurch kommen manchmal vereiste Stellen, bei denen wir etwas aufpassen müssen - ansonsten geht alles sehr gut.

Die letzten Aufschwünge vor dem "Wändchen", auf ca. 3800m, enthalten dann doch nochmal eine längere sehr vereiste Stelle, die ich vorsichtshalber mit Eisschrauben absichere. Obwohl dies Rolands erste Hochtour ist, packt er dies alles sehr gut und steht perfekt auf den Füssen.

Dann das Wändchen, die Schlüsselstelle der Tour: Eine mit Schwierigkeit 3 bewertete Felswand, die aber so gut strukturiert ist, dass man problemlos hinaufsteigen kann. Die Steigeisen lassen wir an, denn die Kletterlänge ist kurz, teilweise noch nass, und wir wollten keine Zeit verlieren. Die ersten Meter am Einstieg sind sogar mit einer Kette versichert, an der man sich problemlos hochhangeln kann. In zwei Seillängen steigen wir über die zwei Felspassagen hinweg. Andreas klettert in der Seilweiche, Roland folgt am Seilende.

Nach der Kletterstelle folgen noch 30 Meter über den Firn, dann stehen wir auf dem Gipfel - und sind nicht mehr allein.

Hier oben herrscht tatsächlich ziemliches Halligalli, da der Berg über die Normalweg-Autobahn als Halbtagestour locker zu besteigen ist und vom Saas Fee-Bergtourismus als "mein erster 4000er" verkauft wird. Man muss sogar anstehen, um am Gipfelkreuz ein Foto zu machen.

Das Wetter ist noch immer phänomenal und der Blick in alle Richtungen ist absolut gigantisch. Ein wirklich schöner Aussichtsgipfel, auch mit genügend Platz für viele Leute.

Der Normalweg hinunter ist sehr einfach - die ausgetretene Spur kann man nicht verfehlen. Das nervigste ist, an den langsamen Seilschaften vorbei zu kommen und die hoch kommenden zu umgehen. Weiter unten wird der Schnee sulzig und wir müssen an 1-2 Spaltenbrücken etwas vorsichtig sein.

Dann stehen wir schon bald auf der Skipiste und latschen hinüber zur Station Mittelallalin. Dort mit der Bahn hinunter zu kommen ist gar nicht so trivial, da 99.9% der Gäste normalerweise ein Retour-Ticket haben und man oben deshalb keines kaufen kann. Mit etwas Geduld finden wir Bergpersonal, das uns aufmacht - und per Funk unten bescheid gibt, dass wir noch bezahlen müssen. Das schrecklichste an diesem "Abstieg" sind tatsächlich die zahllossen meist jugendlichen Sommerskifahrer, die hier fürs Training heraufkommen. So ein Gedränge!

Also: Wer aufs Allalinhorn will, geht den Hohlaubgrat. Da waren wr tatsächlich fast die ganze Zeit allein - mit Ausnahme von zwei Bergführern, die mit ihren Gästen nach uns kamen und diese regelrecht hoch gezerrt hatten ;-)

Unser Tourende: Mittelallalin
Wunschöner Grat vor uns
Rundumblick beim Aufstieg
Wunderschöne Linie
Strahlhorn links. Rimpfischhorn rechts
Das Kletterwändchen kommt näher
Im Wändchen
Gipfel-Halligalli
Schlange beim Gipfelkreuz
Abstieg
Autobahn
Skipiste ;-)
Blick von Mittelallain auf den ganzen Grat
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Grienmattweg 1
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