Glärnischhütte - Berggasthaus Gumen
Tag 2 meiner Durchquerung der Glarner Alpen fing neblig und wolkenverhangen an. Ich war jedoch heilfroh, weil der Regen erst während dem Frühstück aufhörte.
Stetig an Höhe gewinnend ging es vorbei an diversen Almen, die aber schon nicht mehr "in Betrieb" waren, die Kühe wurden mittlerweile schon in tiefere Lagen gebracht. Angekommen auf der Zeinenmatt-Hochebene, die durch imposante Zacken eingrenzt wurde, erhaschte ich nach und nach einen direkten Blick auf den heutigen höchsten Punkt der Tour, den Zeinenfurgglen (2436m).
Nun ging es immer steiler und gerölliger werdend, hinauf. Das letzte Drittel war dann mehr oder weniger weglos, man musste sich immer öfter selbst einen Weg durch das schier endlose und steile Schuttfeld bahnen, was relativ kräftezehrend war - die blauweiße Markierung ist hier nicht umsonst gewählt worden.
Umso froher war ich, als ich oben angekommen war und sich neue Blicke runter nach Linthal auftaten. Das Wetter machte mit, es klarte immer weiter auf und man konnte dabei tolle Wolkenformationen bestaunen - genau mein Fetisch! ;-)
Auf dem Abstieg, der auch wiede sehr steil und rutschig war, musst jeder Tritt sitzen. Unterwegs traf ich zwei Hirten, die 13 ihrer Schafe suchten, die nicht mehr zurückkamen. Ich konnte ihnen leider auch nur mitteilen, dass ich unterhalb des Passes keine Schafe gesehen oder gehört habe...
Nun ging es hinüber ins Bösbächi-Tal, wo man sich bei der gleichnamigen Alp üppig stärken kann. Denn nun steht noch ein fieser 400Hm-Schlussanstieg an, der nach den bisherigen Strapazen durchaus ins Gewicht fällt. Ich ließ mir Zeit, da ich die Wirtin des Gumen-Berggasthauses schon informiert hatte, dass ich erst in den Abendstunden eintreffen werde. Nach dem Aufstieg ging der Weg kurz vor dem Etappenziel noch durch einen ca. 100m langen Stollen, dessen Verwendungszweck mir nicht erschloss (vermutlich aus dem zweiten Weltkrieg?), die Tour jedoch noch einmal spannend machte.
Auf dem Berggasthaus Gumen erlebte ich dann eine fast 1:1 Betreuung, da außer mir nur noch eine 4-köpfige Familie übernachtete. Eine sehr ungewohnte, aber angenehme Situation.