Et. 1: Lukla - Tok Tok
Der Flug nach Lukla - zum "gefährlichsten Flughafen der Welt" (ich liebe die Medien...) - sollte um 7 Uhr gehen. Dann wird er verschoben auf 9:30 Uhr. Um 8:30 Uhr, just als ich nochmal kurz auf die Toilette möchte, ist das Flugzeug dann "plötzlich" da, und alles muss ganz schnell gehen. Sobald wir eingestiegen sind, verzögert es sich nochmals um 30 Minuten. Doch dann... dann geht es endlich los!
Die kleine Propellermaschine mit 20 Passagieren rattert über die ersten bewaldeten Berge. In der Ferne sehen wir die weissen Gipfel des Himalaya. Mein Bergweh wächst, ich kann es kaum erwarten. Die Landung in Lukla ist spektakulär und spannend. Die Landebahn ist 500m lang und hat eine kräftige Steigung, sodass das Flugzeug beim Landen besser abbremsen und beim Start schneller beschleunigen kann. Sobald wir ausgestiegen sind und das Flugzeug seine Motoren abstellt, kehrt Ruhe ein. Kein Gehupe. Keine Motoren. Ganz wenige Menschen. Saubere Luft. Wir sehen hohe Berge. Wir sind endlich da.
Unser Trek beginnt gemütlich bei bestem Wetter. Ich hatte das schlimmste erwartet an Touristen, doch wir sind fast alleine unterwegs. Wir folgen den Wegen durch Wald und kleine Dörfchen, beobachten die Menschen, die hier Landwirtschaft betreiben und nebenher Kram an Touristen verkaufen oder Übernachtungsmöglichkeiten anbieten.
Beim Mittagessen treffen wir einen älteren Nepali mit einer grossen Kamera. Harry, der seine Profi-Cam mit 200mm-Objektiv dabei hat, und er kommen ins Gespräch. Der Nepali erzählt, dass er bereits 7x auf dem Everest war, dann sein eigene Firma gegründet hatte die 8000er-Touren organisiert, dass er seither sehr wohlhabend lebt und sich nun hauptsächlich der Fotografie widmet. Gerade war er auf der Suche nach dem "roten Panda" - doch mehr als dessen Hinterlassenschaften hatte er nicht gefunden.
Ich essen meinen gebratenen Reis und plötzlich bekomme ich einen Würgereiz. Meine Luftröhre schnürt sich zu. Ich renne auf die Toilette und muss mich übergeben. Ich bin total überrascht. Danach geht es mir wieder gut, als wäre nichts geschehen. Wir gehen weiter und erreichen bald unsere Lodge in Tok Tok.
Zum Glück weiss ich da noch nicht, was mich in der nächsten Nacht erwartet.

Peaks! of the world