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Aletschhorn

Aletschhorn

Mountaineering/Alpine
WS+
Date of tour
4.8.2019
Tour started at
03:16
Tour finished at
18:35
Active time in hours
14 hrs
Distance in km
12.8 km
Ascent
1980 m
Descent
1980 m
Lowest point
2469 m
Highest point
4193 m
dashboard.stats.metric.description.hr
routes.stats.metric.values.avgHr
mountain (alpine)
Aletschhorn 4193 m
glacier
Oberaletschgletscher
Oberaletschfirn
Mittelaletschgletscher
building
Oberaletschhütte 2640 m

DAV-Tour mit Franzi, Ines, Miro, Gerd, Bernhard, Alex, Erich, Stephan, Jan und mir - begleitet von unseren vier Tourführern Stefan, Andy, Jonathan und Patrick.

Hohe Berge verlangen oft ein frühes Aufstehen. So auch hier. 2:30 Uhr Frühstück, 3:15 Uhr los - und da gehörten wir noch zu den letzten.

Das Aletschhorn, auf allen Seiten von Gletschern umflossen, ist ein imposanter Berg, für den man ordentlich Zeit einkalkulieren sollte. Die An- und Abstiege summieren sich auf über 1900 Höhenmeter von der Hütte aus. Gliedern lässt sich die Tour in 6 Abschnitte: Abstieg von der Hütte aus über Leitern, Wandern über den stark dezimierten und schuttbedeckten Oberaletschgletscher, Aufstieg auf die Randmoräne, ein langer Gang über einen langen Felsriegel, ein etwas kürzerer Gang über einen kleinen Gletscher, und schliesslich den Anstieg über den Südwestgrat auf den Gipfel.

Gemütlich ging es also los, im Schein der Stirnlampen immer den Reflektoren folgend über den Gletscher. Die erste schwierige Stelle war die Randmoräne, die so ausgeschwommen und sandig geworden ist, dass sich der SAC gezwungen sah, dort Ketten zu installieren, an denen man sich hochziehen konnte.

Der weitere Weg bis auf den Felsriegel war (zumindest im Aufstieg) fast ein Wanderweg. Der dicke Fels selbst ist ein grosses Meer aus Granitblöcken aller Grössen. Bis zum Ende des Felsens waren wir bereits 4 Stunden gegangen, die Sonne hatte die nahen und fernen Gipfel in rötliches Morgenlicht getaucht, und wir waren besten Mutes, denn: Von da aus waren es ja nur noch knapp 900 Höhenmeter!

Mittlerweile waren von 10 Teilnehmern noch 8 übrig geblieben - Erich und Indes waren umgekehrt, weil sie sich nicht wohl fühlten und sicher wieder zur Hütte zurück gegangen.

Jetzt war Gletscher angesagt. Zwei 6er-Seilschaften wurden gebildet und so ging es in knapp einer Stunde langsam hinauf bis zum Einstieg in den Südwestgrat.

Hier dann einige Hundert Höhenmeter wandernd hinauf, bis die ersten steileren Stellen kamen, auch gut erkennbar an den Sicherungsstangen in regelmässigen Abständen. Obwohl das Gelände nicht schwierig war und die Kletterei sich im 2. Grad bewegte, wären Ausrutscher an bestimmten Stellen über den Schutt doch nicht besonders gut gewesen, weshalb wir in den kritischen Passagen 2er- und 3er-Seilschaften bildeten und ordentlich sicherten.

Zwischen 11 und 11:30 Uhr erreichten alle sicher den Gipfel. Dort bot sich eine traumhafte Rundumsicht mit dem Wallis im Süden und dem Berner Oberland im Norden. Das Wetter war gigantisch, nur vereinzelte Linsenwölkchen hingen am Himmel. Oben war es zwar recht windig, aber der Gipfelbereich bot genug Platz und Möglichkeiten für eine ausgiebige Pause und vor allem für viele Fotos. Ein Blick, der sich kaum in Worte fassen lässt!

Dann der Abstieg: Wir wussten, dass nochmal 6 Stunden vor uns lagen bis zur Hütte. Einige wähnten bereits das Abendessen um 18:30 Uhr in Gefahr, andere zeigten sich zuversichtlicher. Wichtiger war das konzentrierte Hinunterkommen.

An den steilen Stellen seilten wir zunächst ab, legten aber aus Effizienzgründen später jeweils ein Fixseil, um die Gruppe per Prusik absteigen zu lassen.

Viel schneller als im Aufstieg waren wir da nicht. Nur der Gletscher dauerte die halbe Zeit. Doch dann ging es erst so richtig los: Der laaaange Felsriegel mit unübersichtlicher Wegfindung (fast jeder ging einen anderen), dann ein steiler und extrem nerviger "Wanderweg", auf dem man sich schnell hin legte aufgrund der müden Beine und dem rutschigen Sand, und schliesslich die Randmoräne: Beim Hinuntergehen an den Ketten löst man dort so viel Steinschlag aus, dass wir alle nacheinander abstiegen, was natürlich ebenfalls sehr viel Zeit kostete.

Der Gang zurück zur Hütte war dann wieder einfach. Eine Stunde über Gletscherschutt.... bis zu der Wand, die vor einem aufragte, und auf der - 150 Meter weiter oben - die Hütte stand. Zum Abschluss einer solchen Tour - es war bereits Abendessens-Zeit - nach 13 Kilometern und 1800 Höhenmetern, freut man sich besonders über die steilen Leitern und Wege.

Erschöpft und durcherhitzt blieb da nur noch: Alles ausziehen und ein Bad in der Gletscherwasser-Wanne nehmen. Was für eine Erfrischung!

Das Abendessen gab es für uns eine Stunde später und schmeckte dafür umso besser.

Eine Hammer Tour, die ich aber vermutlich nicht noch einmal machen will. Danke an alle Tourführer für dieses Wahnsinns-Erlebnis!

On the glacier
steep ridge
Aletschhorn 4193m
Was für ein Berg!
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Grienmattweg 1
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